Johannes Schmid
Wissenschaftlicher Werdegang
seit 04/2015
Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsverbund „Übersetzen und Rahmen“, Teilprojekt: „Medienästhetische Strategien des Rahmens und Übersetzens in Graphic Novels"
2014
Studentische Hilfskraft bei der Vernetzungsinitiative Geisteswissenschaftliche Medienforschung an der Universität Hamburg
2013 – 2014
Studentische Hilfskraft am Institut für Medien und Kommunikation an der Universität Hamburg
2013
Studentischer Tutor am Institut für Anglistik und Amerikanistik an der Universität Hamburg
2012 – 2015
Masterstudium British and American Cultures: Texts and Media an der Universität Hamburg
2008 – 2012
Bachelorstudium der Anglistik/Amerikanistik an der Universität Hamburg
Abstract des Dissertationsprojektes
The Frames of Documentary Comics
Die hier skizzierte Arbeit betrachtet dokumentarische Comics – also grafische Erzählungen, die den Anspruch erheben, Ereignisse der realen Welt zu berichten – aus der Perspektive der Rahmentheorie. Hierbei wird herausgearbeitet, wie Comics als authentische Reportagen gerahmt werden, aber auch wie sie ihrerseits Themen politisch rahmen und so bestimmte Lesarten der thematisierten Konflikte nahelegen. Der Begriff „Rahmen“ ist im Kontext der Arbeit sowohl in seiner wörtlichen Bedeutung als Bildbegrenzung, wie auch in seiner metaphorischen Verhandlung als ‚Deutungsrahmen‘ zu verstehen. Dokumentarische Comics rahmen die beschriebenen Sachverhalte nicht nur auf bildlicher, sondern auch auf kognitiver Ebene, indem sie gezielt etablierte politische Denkmuster und Kausalitätsvermutungen anlegen. Gleichzeitig sind sie als Buchpublikation paratextuell gerahmt,
Dokumentarische Comics positionieren sich gegensätzlich zu etablierten journalistischen und dokumentarischen Medien. Sie negieren die essentialistischen Fantasie einer ausschließlich objektiven Berichterstattung, die konventionell angestrebt wird und stellen die Rahmungsprozesse, denen alle Medien unterliegen, in den Vordergrund. So nutzen sie die eigenen ‚Gemachtheit‘ und Subjektivität als Authentifizierungsstrategie. Dies macht dokumentarische Comics zu einem besonderes relevanten Untersuchungsgegenstand in Zeiten von ‚Fake News’- und „Post Truth“-Debatten.
Ziel der Arbeit ist es, ein Analysemodell der Rahmen und Rahmungen dokumentarischer Comics zu entwickeln. Hierbei wird speziell die Funktion grafischer Literatur beschrieben, tatsächliche Krisen und Konflikte politisch zu rahmen und so bestimmte Interpretationsmöglichkeiten nahezulegen. Knapp zusammengefasst lauten die zentrale Fragen: Wie werden Comics als dokumentarisch gerahmt und wie rahmen sie die von Ihnen berichteten ‚Realitäten‘?
Kontakt
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Institut für Bewegungswissenschaft
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