Forschung
Sportpsychologie: Dynamics of Human Performance Regulation Laboratory (DHPRL)
Unser übergreifendes Forschungsinteresse gilt den Dynamiken menschlicher Leistungsregulation im Sport und in weiteren Leistungskontexten. Zur Untersuchung dieser Dynamiken greifen wir auf Theorien und Konzepte aus der Motivations-, Volitions- und Emotionsforschung, sowie auf eine vielfältige Reihe von Methoden aus der Psychologie, Physiologie und den Neurowissenschaften zurück. Zentral für unsere Arbeit sind Interdisziplinarität, Open Science und internationale Zusammenarbeit.
Um ein klareres Bild der Forschungsschwerpunkte im DHRPL zu erhalten, ist es hilfreich zu verstehen, was wir eigentlich mit Dynamik und Leistungsregulation in unserer Arbeit meinen.
Leistungsregulation
Im DHPRL bezieht sich Leistung auf klar definierte Verhaltensweisen, bei denen Menschen willentlich körperliche oder geistige Handlungen ausführen. Dies umfasst eine große Bandbreite verschiedener Leistungen:
- Patient:innen, die aufgrund krankheitsbedingter Fatigue nur wenige Schritte unternehmen können
- Personen, die normalerweise wenig körperliche Aktivität ausüben und versuchen, eine Stunde lang zu joggen
- Spitzensportler:innen, die Einblicke in die Grenzen menschlicher Leistungsfähigkeit geben.
Dieses Verständnis von Leistung und wie sie reguliert wird, ist sehr offen für interdisziplinäre Zusammenarbeit und wir interessieren uns für das Verständnis dieser Prozesse aus vielfältigen Blickwinkeln.
Dynamik
Im DHPRL erforschen wir Dynamiken unter den Stichworten 'Zeit', 'Systeme' und 'Interpersonelles'. In Bezug auf Zeit untersuchen wir zeitliche Dynamiken innerhalb intensiver longitudinale Daten. In unserer Forschung bezieht sich das Konzept der Zeit in erster Linie (aber nicht ausschließlich) auf lineare und nichtlineare Trends innerhalb einzelner Verhaltensepisoden, in denen Menschen ihre Leistung regulieren. Intensive longitudinale Daten beziehen sich auf die hochauflösende Messung dieser Verhaltensepisoden. Somit muss eine Verhaltensepisode nicht besonders lange dauern, um intensive longitudinale Daten zu erzeugen, die für uns interessant sind. In Bezug auf Systeme erforscht das DHPRL die Interaktion verschiedener Systeme und deren Einfluss auf die Leistungsregulierung. Dieser Ansatz entspricht den Überlegungen der Complex Systems Theory, nach der die Integration von Informationen aus verschiedenen (interagierenden) Systemen dazu beitragen kann, grundlegende Mechanismen besser zu verstehen. Konkret beinhaltet dies die kombinierte Untersuchung psychologischer, neurologischer und physiologischer Parameter. In Bezug auf Interpersonelles untersucht das DHPRL den Einfluss der Anwesenheit anderer Personen auf die Leistungsregulierung. In unserer Forschung kombinieren wir diese Stichwörter in unterschiedlichen 'Mischungsverhältnissen', abhängig von der spezifischen Forschungsfrage. Auch hier macht uns dieses Verständnis von Dynamiken und ihrer Komplexität sehr interessiert an interdisziplinärer Zusammenarbeit.
DHPRL auf einen Blick
Zusammenfassend fokussieren wir uns auf (nichtlineare) Leistungsregulationsdynamiken im zeitlichen Verlauf, zwischen Systemen und Individuen im Sportkontext. Hierfür verwenden wir spezialisierte Messverfahren und Analysemethoden, einschließlich psychologischer, neurologischer und physiologischer Messinstrumente, sowie einer Vielzahl von Synchronisations- und Datenerfassungstechnologien.