Wiebke Vorrath
Wissenschaftlicher Werdegang
seit 01/2015
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsverbund „Übersetzen und Rahmen“, Teilprojekt: „'Performing Poetry'. Mediale Übersetzungen und situationale Rahmungen zeitgenössischer Lyrik"
04/2014 - 12/2014
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Germanistik der Universität Hamburg bei Prof. Dr. Claudia Benthien (Elternzeitvertretung)
2014
Stipendiatin der IFK-Akademie „Übersetzung als Kulturtechnik“ des Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften an der Kunstuniversität Linz
2013
Abschlussstipendium/MA der Karl H. Ditze-Stiftung
2013
Tutorin am Institut für Germanistik der Universität Hamburg
2011 - 2013
Studentische Hilfskraft am Institut für Germanistik der Universität Hamburg
2011 - 2013
Masterstudium „Deutschsprachige Literaturen“ an der Universität Hamburg, Schwerpunkt Theater und Medien
2007 - 2011
Bachelorstudium „Kulturwissenschaften“ mit Hauptfach Germanistik und Nebenfach Europäische Geschichte an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Abstract des Dissertationsprojektes
Hörlyrik der Gegenwart.
Theorie und Aisthesis auditiver Poesie in digitalen Medien
Hörgedichte – im Studio eingesprochene lyrische Texte, die als Audiodateien auf CD oder im Internet distribuiert werden – sind als Schwellenphänomene zu beschreiben: Sie sind zwischen Skripturalität und Oralität anzusiedeln, da sie schriftlich konzipiert, mündlich dargeboten und akustisch aufgezeichnet werden. Zu den verschiedenen Übersetzungsvorgängen im Produktionsprozess gehören mithin die (Re-)Mediatisierung eines schriftlichen in einen mündlichen Text und einer natürlichen Stimme in eine mediatisierte sowie die Transformation des Stimmereignisses in ein digitales Medium. Allerdings kann hierbei jeweils nicht von einem Original und dessen Übersetzungen gesprochen werden, es handelt sich vielmehr um zusammenhängende, in Wechselwirkung stehende Prozesse: In Gedanken entsteht das Gedicht bereits in Form der sekundären Oralität, in den Schrifttext wird komprimierte Oralität eingeschrieben, diese wird in der Sprechung als literalisierte Oralität verlautbart, die in der Mediatisierung digitalisiert wird. Nicht nur durch diese Rahmenwechsel, auch durch die ganz unterschiedlichen Publikationsweisen von Hörlyrik besteht das Genre in verschiedenen medialen Settings (im Webauftritt, in CD-Beigaben von Gedichtbänden oder eigenständigen CD-Publikationen), die jeweils als situationale Rahmungen gefasst und untersucht werden.
Das Phänomen der Hörlyrik hat in der germanistischen Lyrikforschung bisher wenig Aufmerksamkeit erfahren. Dieses Dissertationsprojekt dient daher einerseits der Theorieentwicklung und andererseits der Erarbeitung von Analysemethoden für das Genre. Eine angemessene Theoretisierung und Analyse des Untersuchungsgegenstandes erfordert einen interdisziplinären Ansatz, durch den Theoriekonzepte aus Medien- und Theaterwissenschaft sowie aus Sound Studies und der Stimmforschung für die Untersuchung des hybriden Phänomens fruchtbar gemacht und in die Lyriktheorie integriert werden können. In einem induktiven Verfahren wird erprobt, inwiefern die Ansätze Modifizierungen bedürfen und mit konventionellen Methoden der Lyrikanalyse verknüpft werden können. Daraus wird ein Analysemodell entwickelt, das abschließend in umfassenden Analysen Anwendung findet.
Kontakt
Universität Hamburg
Institut für Bewegungswissenschaft
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e/ wiebke.vorrath@uni-hamburg.de